ICEAGE

A decade on from ‘New Brigade’, an instant punk record made by four Danish teenagers that came out of nowhere and inspired total devotion around the world, ‘Seek Shelter’ — Iceage’s fifth LP and first for Mexican Summer — is proof that their lives are still happening through their music, and that they remain determined to harness it. Enrolling Sonic Boom (Pete Kember of Spacemen 3) to produce, ‘Seek Shelter’ sees Iceage’s propulsive momentum pushing them in new, expansive, ecstatic directions. The sound of an emotional core unwound, ‘Seek Shelter’ radiates warmth and a profound desire for salvation in a world that’s spinning further and further out of control. In an extraordinary and unexpected run following the release of their debut LP, Iceage went from the fertile hyperlocal Copenhagen scene to stages all over the world. Their recordings reflect their journey: 2012’s ‘You’re Nothing’ was hard, fast and raw, a bold doubling-down on the aggression of youth in the first record as well as the weight of expectation. ‘Plowing Into the Field of Love’ (2014) and ‘Beyondless’ (2018) saw a softening of the band’s hardest edges and the arrival of a certain world-weary vaudeville in the Iceage sound. The band’s past two records — all filtered twangy guitar riffs, sparse piano arrangements, and slinky, slow-moving rhythms — ventured into an intoxicated but knowing swirl, surveying the party at the end of the night. They’d seen it all, at least once, and their music rode the crest of that chaos. ‘Seek Shelter’, the band’s first record made with an outside producer, is the place they have been called to next. The LP was recorded at Namouche, a dilapidated wood-paneled Lisbon radio studio of 1960s vintage where the band set up for 12 days. It is the longest time they have spent recording a record. Steady rain dripped through the ceiling; they had to arrange their equipment around puddles and slowly-filling buckets covered in cloth so that the sound of droplets wouldn’t reach the mics. Sonic Boom arranged garden lamps from a nearby party store for mood lighting in the high-ceiling space. A choir, the Lisboa Gospel Collective, joined the band for two tracks on the final day in the studio providing a new scale to Rønnenfelt’s incantations. Singer and primary songwriter Elias Rønnenfelt casts their new producer as a sparring partner, another wayward mind to bounce ideas off of. “We wanted a partner that had some noise that we didn’t have, more a wizard than a producer. We thought he’d be that kind of wizard for us, and we were right — he came in with a truckload of strange equipment that we’d never seen before.” Kember, reflecting on the session and reaching for his highest praise, describes Iceage as “fucking show offs, like everyone who was ever great and emotional and honest.” “Writing a song is like trying to find a space where you can make something that’s been riled up and down through the years feel like it belongs to your present moment,” says Rønnenfelt. This record, written in a single week’s long session of isolation with journals from the past two years, is a summation of life through this period of time. “It becomes an amalgamation of ideas and impressions of things that you’ve been provoked by or had to live through. You end up with something that is a rough, blurry perspective of what that period of time was like, a mishmash of personal struggle that is shaded throughout by a world that seems more transparent in its inherently cruel ways.” Romance and desire, as described in “Love Kills Slowly” and the album closer “The Holding Hand”, are feelings that stretch torturously — a race without a finish line. What precisely makes an Iceage song is still a mysterious thing, and the band wishes to maintain this protean quality. “If there’s ever a point in our history when something in the songs starts to seem easy but doesn’t really excite us that much, we just discard that shit right away”, says Rønnenfelt. With ‘Seek Shelter’, they’ve managed to hold onto this core of total presence and constant risk while writing their most ambitious songs. Even Rønnenfelt was surprised with what they were able to create together. “I think when we started we were just lashing out completely blindfolded with no idea as to why we were doing anything.” He’s speaking of the new record and also of their entire existence as a band, a travelogue that has catapulted these four friends far past the horizons of punk. “Some of that we wanted to remain intact. We try to keep the mystery. If there's no sense of mystery in it for us, then it's not fun.” ‘Seek Shelter’ is a record that now exists at a moment of a collective unknown, when every beating heart wonders what will happens next.

Ein Jahrzehnt nach ‘New Brigade’, der Punk-Platte von vier dänischen Teenagern, die aus dem Nichts auftauchte und weltweit für Begeisterung sorgte, ist ‘Seek Shelter’ - Iceages fünfter Longplayer und der erste für Mexican Summer - der Beweis dafür, dass sich ihr Leben immer noch durch ihre Musik abspielt und dass sie entschlossen sind, es sich zunutze zu machen. Mit Sonic Boom (Pete Kember von Spacemen 3) als Produzent haben Iceage auf ‘Seek Shelter’ ihre treibende Kraft in neue, umfangreiche und ekstatische Richtungen gelenkt. ‘Seek Shelter’ ist der Klang eines entfalteten emotionalen Kerns und strahlt Wärme und eine tiefe Sehnsucht nach Erlösung in einer Welt aus, die mehr und mehr außer Kontrolle gerät. In einem außergewöhnlichen und unerwarteten Lauf nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums gelang Iceage der Sprung von der fruchtbaren hyperlokalen Kopenhagener Szene auf die Bühnen der ganzen Welt. Ihre Aufnahmen spiegeln ihre Reise wider: ‘You're Nothing’ (2012) war hart, schnell und roh, eine kühne Verdopplung der jugendlichen Aggression des ersten Albums sowie der Last der Erwartung. Mit ‘Plowing Into the Field of Love’ (2014) und ‘Beyondless’ (2018) wurden die härtesten Kanten der Band weicher und der Iceage-Sound erhielt ein gewisses weltmüdes Vaudeville. Die letzten beiden Platten der Band - allesamt gefilterte, klirrende Gitarrenriffs, spärliche Klavierarrangements und schleppende, langsame Rhythmen - wagten sich in einen berauschten, aber wissenden Strudel, der am Ende der Nacht die Partymenge überblickte. Sie hatten schon alles gesehen, zumindest einmal, und ihre Musik ritt auf dem Gipfel dieses Chaos. ‘Seek Shelter’, das erste Album der Band, das mit einem externen Produzenten aufgenommen wurde, ist der Ort, an den sie als nächstes hingezogen wurden. Die LP wurde in Namouche aufgenommen, einem baufälligen, holzgetäfelten Lissabonner Radiostudio aus den 1960er Jahren, in dem sich die Band 12 Tage lang aufhielt. Das ist die längste Zeit, die sie bisher für die Aufnahme einer Platte gebraucht haben. Ständiger Regen tropfte durch die Decke; sie mussten ihre Ausrüstung um Pfützen und sich langsam füllende, mit Stoff bedeckte Eimer herum aufstellen, damit das Geräusch der Tropfen nicht die Mikrofone erreichte. Sonic Boom arrangierte Gartenlampen aus einem nahegelegenen Partyladen für eine stimmungsvolle Beleuchtung in dem hohen Raum. Ein Chor, das Lisboa Gospel Collective, begleitete die Band am letzten Tag im Studio bei zwei Stücken und verlieh Rønnenfelts Beschwörungsformeln eine neue Dimension. Sänger und Hauptsongwriter Elias Rønnenfelt sieht seinen neuen Produzenten als Sparringspartner, als einen weiteren eigensinnigen Geist, mit dem er seine Ideen austauschen kann. "Wir wollten einen Partner, der ein gewisses Ohr hat, das wir nicht haben, eher ein Zauberer als ein Produzent. Wir dachten, dass er diese Art von Zauberer für uns sein würde, und wir hatten Recht - er kam mit einer Wagenladung seltsamen Equipments, das wir noch nie gesehen hatten." Kember, der an die Session zurückdenkt und auf höchstes Lob setzt, beschreibt Iceage als "verdammte Angeber, wie jeder, der jemals großartig und emotional und ehrlich war." "Einen Song zu schreiben ist wie der Versuch, einen Raum zu finden, in dem man etwas, das über Jahre hinweg aufgewühlt war, so gestalten kann, als gehöre es zum gegenwärtigen Moment", sagt Rønnenfelt. Diese Platte, die in einer einzigen Woche Isolation mit Tagebüchern aus den letzten zwei Jahren geschrieben wurde, ist eine Zusammenfassung des Lebens in dieser Zeit. "Es ist ein Sammelsurium an Ideen und Eindrücken von Dingen, die dich provoziert haben oder die du durchlebt hast. Am Ende hat man etwas, das eine grobe, verschwommene Perspektive dessen ist, wie diese Zeit war, ein Mischmasch aus persönlichem Kampf, der von einer Welt überschattet wird, die in ihrer natürlichen Grausamkeit durchschaubarer zu sein scheint." Romantik und Sehnsucht, wie sie in "Love Kills Slowly" und dem Albumschlussstück "The Holding Hand" beschrieben werden, sind Gefühle, die sich quälend in die Länge ziehen - ein Rennen ohne Ziellinie. Was genau einen Iceage-Song ausmacht, ist nach wie vor ein Rätsel, und die Band möchte diese Qualität beibehalten. "Wenn es jemals einen Punkt in unserer Geschichte gibt, an dem etwas in den Songs anfängt, einfach zu sein, uns aber nicht wirklich aufregt, verwerfen wir diesen Scheiß sofort", sagt Rønnenfelt. Mit ‘Seek Shelter’ haben sie es geschafft, diesen Kern der totalen Präsenz und des konstanten Risikos beizubehalten, während sie ihre ehrgeizigsten Songs schreiben. Selbst Rønnenfelt war überrascht von dem, was sie gemeinsam schaffen konnten. "Ich glaube, als wir anfingen, haben wir einfach blind drauflos geschlagen, ohne eine Ahnung zu haben, warum wir etwas tun." Er spricht von der neuen Platte und auch von ihrer gesamten Existenz als Band, einem Reisebericht, der die vier Freunde weit über den Horizont des Punk hinaus katapultiert hat. "Einiges davon wollten wir intakt lassen. Wir versuchen, das Geheimnis zu bewahren. Wenn es für uns kein Geheimnis mehr gibt, macht es keinen Spaß mehr." ‘Seek Shelter’ ist eine Platte, die jetzt in einem Moment des kollektiven Unbekannten existiert, in dem sich jedes schlagende Herz fragt, was als nächstes passieren wird.